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Stadt Ingelheim setzt auf Kommunale Entwicklungspolitik für eine gerechtere Welt

Die Konferenz wird alle drei Jahre in einer anderen deutschen Stadt organisiert. In diesem Jahr fand sie erstmals in einer kleineren Kommune statt. Ingelheim, seit 2023 „Hauptstadt des Fairen Handels“, empfing rund 400 Gäste aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Im Rahmen der dreitätigen Veranstaltung wurde die Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen der UN erörtert und es wurde beleuchtet, wie diese Ziele in großen und kleinen Städten und Landkreisen umgesetzt werden können. Ideen und Beispiele gibt es viele, wie die Preisverleihung des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ am Mittwochabend deutlich machte: Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und den Bürger*innen einer Stadt, der Austausch mit Kommunen im Globalen Süden sowie die strukturelle Verankerung von Nachhaltigkeit und Fairem Handel in der Beschaffung tragen beispielsweise zu einer lebenswerten Zukunft für alle bei. Auch Ingelheims Oberbürgermeister Ralf Claus hob in seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung der BuKo hervor, dass kleine und große Kommunen einen wichtigen Beitrag für die kommunale Entwicklungspolitik leisten: „Das Nachhaltigkeitsziel 'Nachhaltige Städte und Gemeinden' ist für uns gleichzeitig Verpflichtung und Herausforderung“.

Der Impulsvortrag von Dr. Auma Obama zum Thema „Verantwortung übernehmen für unsere Zukunft“ verdeutlichte die Dringlichkeit der Arbeit und zeigte die Herausforderungen auf, die insbesondere der afrikanische Kontinent zu meistern hat. Zusammenarbeit und Kooperationen auf Augenhöhe seien deshalb von entscheidender Bedeutung: „Wir brauchen ehrliche Partnerschaften“, so Obama. Im Anschluss an den Vortrag stellten drei Schüler*innen der Ingelheimer Fairtrade-Schulen IGS, BBS und des Sebastian-Münster-Gymnasiums (SMG) Fragen. Auch alle anderen Ingelheimer Schüler*innen, die dem Vortrag zuhörten, erhielten die Gelegenheit, in der Mediathek mit ihr über den Vortrag zu diskutieren und ihr Fragen zu stellen. Im Anschluss fand ein Flashmob unter der künstlerischen Leitung von Pirkko Cremer und Tobias Boos statt. Die Schüler*innen hatten auf Schirmen mit bunten Bändern ihre Ideen für eine gute und lebenswerte Zukunft notiert und gemalt: „Stadtbäume statt Autos“ und „mehr Blumen in der Stadt“, „mehr Einkaufsläden“, „besseres Tierwohl“, „Verständnis“, „mehr Respekt“ und „Frieden“ waren einige der Schlagworte.

Als Gastgeberin organisierte die Stadt Ingelheim neben der Austauschrunde und dem Flashmob auch das Rahmenprogramm vor Beginn der Konferenz und nahm eine aktive Rolle bei den Workshops und Themenforen ein. So berichtete Dr. Dominique Gillebeert, Leiterin der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit, in einem Workshop vom Leitfaden „Vielfaltssensible Kommunikation“ für Mitarbeitende der Stadtverwaltung und diskutierte mit den Teilnehmenden Best-Practice-Beispiele. Oberbürgermeister Claus eröffnete die Konferenz und war zudem das erste Gesicht der Aktion „100 Stimmen für die kommunale Entwicklungspolitik“. In der Abschlussrunde zog er ein Fazit der drei Konferenztage: „Die vielen Impulse, Diskussionen und Gespräche haben auch gezeigt, dass auf dieser Welt alles mit allem zusammenhängt. Wir alle in der kommunalen Familie sind bereit, mit unserem Engagement weiterzugehen. Kommunale Entwicklungspolitik bleibt eine Daueraufgabe.“