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Fairtrade Town
Fairtrade Town Ingelheim
Ingelheim ist Hauptstadt des Fairen Handels
Neben München und Sankt Peter-Ording darf sich Ingelheim „Hauptstadt des Fairen Handels“ nennen. Die Kommunen wurden im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 5. Oktober 2023 in Fürth ausgezeichnet. Seit 20 Jahren wird der Preis durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an Städte und Gemeinden verliehen. Alle zwei Jahre wird damit herausgehobenes lokales Engagement von Kommunen im Themenfeld Fairer Handel und Faire Beschaffung ausgezeichnet.
Ingelheim konnte die Jury mit ihrem umfassenden Fairhandels-Engagement überzeugen. Mit der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum verfügt die Stadt über einen wertvollen Akteur, der gesellschafts- und entwicklungspolitische Themen beleuchtet und dabei auch die Ideen des Fairen Handels in die Bevölkerung trägt. Zielgruppe sind Bürger*innen aller Altersgruppen. Auch die Kleinsten lernen in den Fairen Kitas und Schulen der Stadt den Gedanken des Fairen Handels kennen. Die Jury lobte außerdem das Nachhaltigkeitskonzept für städtische Einrichtungen, in dem ein faires Beschaffungswesen für städtische Einrichtungen strukturell verankert ist. Hervorgehoben wurde zusätzlich das Freundschaftsfest IngelHEIMAT sowie die Ausrichtung der Fairen Interkulturellen Woche, mit der auch die migrantischen Akteur*innen der Stadt angesprochen werden. Ingelheim nimmt darüber hinaus in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt das Thema „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ in den Blick.
An dieser Stelle möchten wir allen Ingelheimer Engagierten danken, die sich mit uns für den Fairen Handel und globale Solidarität einsetzen! Ohne die breite Unterstützung verschiedenster Kooperationspartner wäre dieser Preis nicht möglich gewesen.
Finanzielle Förderung für Projekte zum Fairen Handel
Wir möchten die vielen Ehrenamtlichen würdigen, die sich in Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen dafür eingesetzt haben, dass Ingelheim eine Vorreiter-Position in Sachen Fairer Handel einnimmt. Darüber hinaus sollen aber auch Vereine und Initiativen, die sich bisher noch nicht mit dem Fairen Handel auseinandergesetzt haben, ermutigt werden, diesen bei ihren Veranstaltungen und Aktivitäten mitzudenken. Daher wird ein Teil des Preisgeldes „Hauptstadt des Fairen Handels“ (10.000€) in einen Fördertopf fließen: Mit einer kleinen Bewerbung können konkrete Projekte mit bis zu 90% der Ausgaben, aber maximal bis 1.000€ gefördert werden. Die allgemeinen Hinweise sowie das Antragsformular befinden sich auf der rechten Seite unter „Downloads“.
Kommunale Entwicklungspolitik: Lokal handeln – global wirken
Ziel der kommunalen Entwicklungspolitik ist es, mit Blick auf globale Ungerechtigkeiten ein umfassendes Nachhaltigkeitsdenken im Sinne der Agenda 2030 in der Stadtverwaltung Ingelheim sowie in der Stadt selbst zu verankern. Themen kommunaler Entwicklungspolitik umfassen beispielsweise die öko-soziale Beschaffung oder die Unterstützung lokaler entwicklungspolitischer Akteure, wie der Fairtrade Town-Initiative oder Partnerschaftsvereine. Das bereits vorhandene große Engagement in Ingelheim wird seit Januar 2022 durch eine eigene Koordinierungsstelle unterstützt.
Sind Sie bereits aktiv im Bereich nachhaltiger Entwicklung? Oder möchten sich in diesen Bereichen mehr engagieren und benötigen Unterstützung? Haben Sie Ideen und Anregungen zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Stadt oder eigene Projektideen, die Sie gerne umsetzen möchten? Dann sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Ihre Ideen!
Gerne beraten wir Sie zu Fragen des Fairen Handels, der nachhaltigen Veranstaltungsorganisation, dem Globalen Lernen oder weiteren entwicklungspolitischen Themen.Ingelheim ist FairTrade-Town
Schon seit 2015 darf die Stadt Ingelheim den Titel „Fairtrade Town“ tragen. Der Titel wird von Fairtrade Deutschland an Städte, Gemeinden und Landkreise vergeben, die sich auf verschiedenen Ebenen mit dem Fairen Handel auseinandersetzen. Die fünf Kriterien sind:
- Es existiert ein Ratsbeschluss, mit dem sich die Stadt verpflichtet, bei Stadtratssitzungen fair gehandelten Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel auszuschenken.
- Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten der Initiative. Sie besteht aus Mitgliedern aus mind. 3 Bereichen der Stadtgesellschaft (Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft).
- Im lokalen Einzelhandel und der Gastronomie werden Produkte aus fairem Handel angeboten.
- Einrichtungen der Zivilgesellschaft wie Schulen, Vereine und Glaubensgemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel um und nutzen Produkte aus fairem Handel.
- In den Medien wird über die Aktivitäten der Fairtrade Town Initiative berichtet. Durch Öffentlichkeitsarbeit werden die Themen und Aktionen publik gemacht. Mit der BBS Ingelheim, dem Sebastian-Münster-Gymnasium, der Integrierten Gesamtschule Kurt Schumacher und der Präsident Mohr-Grundschule sind bereits vier Schulen anerkannte Fairtrade-Schools.An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Dr. Florian Pfeil und Antonia Weßling bedanken, die die Initiative seit ihrem Start 2013 beziehungsweise von 2022 bis 2023 mit großem Engagement und Sachverstand koordiniert haben. Seit April 2024 hat Friederike Vigeland als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik diese Aufgabe übernommen. Die Steuerungsgruppe trifft sich quartalsweise, um die konkreten Aktionen zu planen. Weitere Interessierte unterstützen dabei nach Bedarf. Wenn Sie Interesse haben, über die Fairtrade Town-Initiative auf dem Laufenden zu bleiben, melden Sie sich bei Friederike Vigeland unter fairtrade@ingelheim.de. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung!
Nachhaltige Beschaffung
Als Fairtrade Town und Mitglied der nachhaltigen Metropolregion Rhein.Main.Fair (externe Website) möchte Ingelheim seiner sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht werden und legt großen Wert auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die Stadtverwaltung und das Weiterbildungszentrum möchten mit gutem Beispiel vorangehen und haben sich gemeinsam und unterstützt durch das Projekt „Rheinland-Pfalz kauft nachhaltig ein!“ auf den Weg gemacht, über die Erfüllung der Kriterien für eine Fairtrade-Town hinaus das Thema Nachhaltigkeit in ihre Beschaffung zu integrieren und soziale und ökologische Aspekte beim Einkauf zu berücksichtigen.
Seit Januar 2022 konnte dieses Engagement ausgebaut werden: Seitdem berät und begleitet eine eigene Koordinierungsstelle die Ämter und Abteilungen zu öko-sozialer Beschaffung.