Großwinternheim

Der Stadtteil Großwinternheim mit rund 1.400 Einwohnern gehört seit 1972 zur Stadt Ingelheim. Die ehemalige eigenständige Gemeinde Groß-Winternheim wurde im Rahmen der damaligen Gebietsreform eingemeindet.Der Ort wurde erstmals 937 urkundlich erwähnt, das älteste Gebäude ist der über 1.000 Jahre alte Wach- und Wehrturm der katholischen Kirche.

Woher der Name Großwinternheim stammt, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Eine Version leitet den Namen des Ortes vom „Heim eines Winters“ ab.Großwinternheim war im 15 - 17. Jahrhundert der Sitz zahlreicher Adelsfamilien (Obentraut, Waltmannshausen, Wallbrunn, Erthal, Euler) mit imposanten Hofanlagen im Ort, die heute noch zu bewundern sind. Im 14 Jahrhundert erhielt der Ort eine Befestigung als Ringmauer, von der leider nur noch wenige Reste vorhanden sind.

Verheerende Flutkatastrophen 1730 und 1876 verwüsteten Teile des Ortes und ließen den fast 10 Meter tiefen Flutgraben an der nördlichen Ortslage entstehen.

Großwinterheim verfügt über zwei eindrucksvolle Kirchen, einmal die Kath. Kirche St. Johannes Evangelist mit dem bereits erwähnten alten Wach- und Wehrturm - ein viergeschossiger romanischer Turm mit angrenzendem Kirchenschiff aus dem 17 Jahrhundert - und die Evangelische Pfarrkirche aus dem späten 18. Jahrhundert im neuromanischen Stil, im allgemeinen „Selztaldom“ genannt. 

Nach den Weltkriegen vergrößerte sich Großwinternheim durch neue Baugebiete im westlichen Bereich in Richtung Selz, 1960 wurde die neue Schule errichtet, die nach der Eingemeindung ab 1974 bis 2019 als Bürgerhaus und Kindergarten diente und einer Wohnbebauung weichen soll. 1980 erhielt der Ort eine moderne Sportanlage, 2019 wurde ein neues modernes Bürgerhaus mit Kindertageseinrichtung in zentraler Lage an der katholischen Kirche errichtet.Großwinternheim ist eine Weinbaugemeinde mit rund 15 Betrieben, die hervorragende und vielfach prämierte Weine anbieten. Daneben ist auch noch der traditionelle Obst- und Spargelbau in der Landwirtschaft vorhanden.

Der Charakter des Ortes ist durch eine starke Vereinstätigkeit geprägt, wobei der Turnverein aus dem Jahr 1861 mit über 500 Mitgliedern und einer eigenen Turnhalle der älteste und mitgliederstärkste Verein ist. 

Vor allem durch das ehrenamtliche Engagement finden zahlreiche Feste und Veranstaltungen in Großwinternheim statt, unter anderem die Kerb am ersten Wochenende im September, die regelmäßigen Dorftreffs am neuen Bürgerhaus (jeden dritten Mittwoch im Monat von Mai – August), der Weihnachtsmarkt im Dezember, die Lebendigen Adventstürchen vor Weihnachten, die Fastnachtssitzungen des Fanclubs Alla-Hopp zwei Wochen vor Fastnacht, der Rosenmontagszug des Zugkomitees durch nahezu den gesamten Ort, das Oktoberfest und die zahlreichen Hoffeste der Weingüter. Regelmäßige Stadtteiltreffs im neuen Bürgerhaus unter der Leitung von Roswitha Grün (Initiative zur Förderung der Dorfgemeinschaft) für Alt und Jung runden das Bild ab. 

Rund um den Ort gibt es viele herrliche Wanderwege, u. a. die Hiwweltour Westerberg (externer Link), den 1,3 Kilometer langen Themen-Weinpfad mit faszinierenden Aussichten über die Großwinternheimer Weinlandschaften (externer Link) und den Panoramaweg mit traumhaften Blicken vom Mainzer Berg bei Weingenuss und Spielmöglichkeiten (externer Link).

Die Belange des Ortes gegenüber den städtischen Organen werden durch den aus 10 Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und dem Ortsvorsteher vertreten.